
[Elektronik]
Der Einbau der Elektronik war bei den alten, superschmalen Durango-Prototypen eine echte Aufgabe – und moderne Komponenten unterzubringen dürfte nahezu unmöglich sein, oder bestenfalls eine äußerst unordentliche Angelegenheit. Für diese (Prototypen-)Fahrzeuge brauchte man die kleinsten erhältlichen Elektronik-Komponenten nebst Low-Profile-Servo (das ebenfalls mit dem Dremel behandelt werden musste, um Platz für die Antriebswelle zu schaffen!). Für Hardcore-Rennfahrer ist die Bedienungsfreundlichkeit nicht immer der entscheidende Faktor, aber um sich kommerziell zu lohnen musste der DEX420 den Massenmarkt ansprechen – und gleichzeitig keine Kompromisse eingehen, was das einzigartige Design und Fahrverhalten angeht.
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Jorn Neumanns prototype car from the 2007 European Championships. Would you want to deal with that? didn't think so. |
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Im Gegensatz zu den Prototypen ist im DEX410 sogar ein bisschen Platz für die Elektronik. |
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Ich werde jetzt nicht lügen – eine Unmenge Platz ist auch im DEX410 nicht vorhanden, aber die Konstrukteure haben gute Arbeit geleistet, und mit etwas Zeit und Mühe ist es möglich, die meisten rennmäßigen Elektronik-Komponenten ohne allzu große Probleme im DEX410 unterzubringen. Wir haben uns Für das Tekin RS Pro Brushless-Set entschieden, das deutlich kleiner als die meisten Konkurrenzprodukte und somit perfekt für den DEX410 geeignet ist. Beim Tekin RS wird kein großer Kühlkörper oder Lüfter verwendet – stattdessen halten eine ausgeklügelte Konstruktion und qualitativ hochwertige Komponenten die Hitze im Zaum.
Zunächst dachte ich viel mehr Platz zur Verfügung zu haben, als tatsächlich da ist – Die Alu-Seitenwände verbreitern das Chassis zwar um ein gutes Stück, aber nicht all der gewonnene Platz kann auch wirklich genutzt werden. Die Karosserie schmiegt sich regelrecht an die Seitenwände an, es ist also nicht möglich, einen größeren Regler oder Empfänger direkt daran anzulehnen. Team Durango liefert eine kleine "Radioplatte" aus Weichplastik mit – etwas, das ich noch nie zuvor in einem modernen 1:10er Buggy gesehen habe. Die Platte bzw. der Träger wird von der Unterseite mit ein paar Senkkopfschrauben flach auf dem Chassis verschraubt, was den Ausbau der Elektronik zur Reinigung unglaublich einfach macht, sofern die Komponenten auf der Platte montiert wurden – eine brillante Idee!
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Unter der Karosserie bringt man auch hoch bauende Regler unter– haufenweise Platz für den Tekin! |
Für den Test verwendeten wir den Yuntong Saddle-Pack - bei 4600 mAh soviel Fahrzeit, wie man sich nur wünschen kann, und die Belastbarkeit von 35C sollte dabei helfen, die Leistung dann abrufen zu können, wenn man sie braucht.
Mit 286 g haben sie auch ordentlich Gewicht – je schwerer, desto besser!
Die Zellen passen perfekt in den DEX410, ohne herum zu rutschen. Ach ja, und das schnörkellose rechteckige schwarze Design sieht nebenbei bemerkt einfach cool aus.
bei den Polaritätsstickern bin ich mir aber nicht so sicher! :) |
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 Wir hatten ursprünglich geplant, den Tekin schon in einem vergangenen Bericht zu verwenden, aber da die Post nun einmal ist wie sie ist, kam das Päckchen einen Tag zu spät. Aber ie wussten, dass sich eines schönen Tages in nicht allzu ferner Zukunft die perfekte Heimat für den außerordentlich schmalen Tekin RS Pro finden würde.
Dieser Brushless-Regler ist ohne Zweifel einer der kleinsten auf dem Markt und schafft es dabei irgendwie, ohne die riesigen Kühlkörper oder Lüfter seiner Konkurrenten auszukommen; irgendwie…Naja, die hohen goldenen Lötpfosten, die mit der unteren Platine verlötet sind und durch die zweite stoßen, bevor sie bis über das Gehäuseoberteil hinausragen, sollen auch als eine Art Kühlkörper fungieren, wurde uns mitgeteilt.
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Der Tekin 'Redline' 6,5 aus unserem Set |
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Wir hatten das 6,5 Turn-Set zur Hand – der Motor ist für einen Allradler schön flott, ohne aber wahnsinnig schnell zu sein – für mich also ideal. Der Motor verfügt über ein geripptes Gehäuse mit leuchtend rot eloxierter Frontplatte, die ziemlich schick aussieht.
Der Einbau des Motors war einfach – er hat sechs Schraubenlöcher, an kann ihn also problemlos in verschiedenen Winkeln montieren. Nachdem wir ein paar schwarze Kabel angelötet hatten (wir haben die mitgelieferten Kabel nicht verwendet, da wi einen bestimmten Look erzielen wollten), fädelten wir die Schrauben an und steckten den Motor in den Motorträger. Wir entschieden uns dafür, ihn mit den Lötlaschen horizontal nach innen zu positionieren – unter der Kardanwelle des DEX410 war jede Menge Platz, also gar kein Problem.
Wir verkabelten alles mit sehr kurzen Motorkabeln und, um einen ordentlicheren Einbau zu erzielen, mit einem kurzen Sensorkabel von einem Dritthersteller. Da wir verschiedene Zellentypen verwenden wollten, ließen wir die Akkukabel etwas länger.
Ich hatte versäumt, die Anleitung richtig zu lesen (hey, es war spät, ok!), und nachdem ich einen schönen Platz für den Regler gefunden und alles schön verkabelt hatte, musste ich schnell feststellen, dass ich nicht an den kleinen "Powerkondensator" gedacht hatte – verdammt! Zum Glück schaffte ich es ihn unterzubringen, ohne irgendetwas in Unordnung zu versetzen oder zu sehr von der tollen Optik abzulenken. Das einzige das ich bereue ist, dass sämtliche Kabel über dem Regler verlaufen und somit den niedlichen Regler verstecken, schade eigentlich.
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Wir berichten in Kürze noch in einem Einzeltest über das Tekin-System – über die Erfahrungen, die wir beim Betrieb im Durango gesammelt haben (und über die auch in diesem Test berichtet wird). |
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Kühlung – Direkt über Motor und Regler befinden sich große Lufthutzen. |
Mit einem 2 mm Winkelschlüssel lässt sich der Motor festschrauben. |
MRT PTX montiert in der Mitte des Fahrzeugs. |
Würde ich den DEX410 nur für mich bauen, so würde ich die Elektronik einfach hineinstopfen und mich nicht um die Optik kümmern – aber um in diesem Test den Eindruck zu vermitteln das ich ein Profi bin, wollte ich hier saubere Arbeit leisten. Ich begann damit, Tekin RS, MRT PTX-Transponder und Sanwa-Empfänger auf verschiedene Arten anzuordnen um zu sehen, was machbar ist, bevor ich mich für die Positionierung entschied. Das selbe machte ich bei der Verkabelung, und ich hielt die Motor kabel so kurz wie möglich. |
Der Einbau des Motors schien sich zunächst etwas schierig zu gestalten – für einen Inbusschraubendreher ist einfach nicht genug Platz. Ich wühlte kurz in meiner Werkzeugkiste und fand einen einfachen 2 mm Winkelschlüssel, der perfekt geeignet war. Ich wählte ein 21er Ritzel – Im Baukasten ist kein Ritzel enthalten, aber hilfreicherweise sind in der Anleitung einige Übersetzungen für verschiedene Ritzelgrößen angegeben. Das 21er Ritzel ergibt eine Gesamtübersetzung von

10,74:1 – was ich für einen guten Ausgangspunkt für den 6,5er Motor hielt.
Ich versetzte die Elektronik an den Rand der Radioplatte / des Trägers und hatte so etwa 1mm Abstand zur Slipper-Einheit – aber...... Nach dem Einbau der Kabel übten diese Kraft auf den Regler aus und drückten ihn in Richtung Slipper – Der weiche Kunststoff der Radioplatte bog sich in der Mitte aufwärts, und ließ den Regler den Slipper leicht berühren. Ich verschob alles etwa 2mm von der Kante des Trägers weg weiter in nach vorne. Montiert man die Elektronik direkt auf dem Chassis, hat man derartige Probleme nicht, und kann alles näher an den Slipper rücken ohne etwas zu befürchten, aber ich wollte nicht das Risiko eingehen, etwas zu beschädigen. |
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MRT PTX
Ich habe seit einer Weile einen AMB Personaltransponder, und mit abgeschnittenen Laschen ist er recht klein, wenn auch recht teuer in der Anschaffung. Der DEX410 verdient nur das Beste, daher bauten wir einen der neuesten Transponder von Team MRT au dem Vereinigen Königreich ein. Der MRT PTX ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich, in einer Version mit wasserdichtem Gehäuse, wie von uns verwendet, und in einer superleichten Ausführung im Schrumpfschlauch. Da die MRT-Transponder für den Betrieb mit AMB-Anlagen ausgelegt sind, ist allen Transpondern eine 7-stellige Nummer zugeordnet. MRT kann scheinbar aber nicht einfach hergehen und sich selbst ein paar Nummern ausdenken und somit den Markt beherrschen (eine Schande), also besteht eine gute Alternative darin, ein paar voreingestellte Nummern abzuspeichern (für die MRT die originalen AMB-Transponder besitzt), zwischen denen der Benutzer mittels eines Knopfes am Transponder auswählen kann. Mit anderen PTX-Nutzern entstehende Konflikte können einfach ausgeräumt werden, indem man die Einstellungen ändert und eine andere Nummer wählt.
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Halb so groß wie der AMB - perfekt |
Der PT kann bei Bedarf durch den Benutzer gewartet werden – z. B. um die Kabel zu wechseln. |
Nach Anbau der optionalen Bodenplatte mit 3 Befestigungslaschen. |
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MRT empfiehlt um die bestmögliche Signalübertragung zu gewährleisten, den PTX flach auf dem Chassis zu montieren. Er würde dort auch ohne Probleme Platz finden, wir haben ihn aber seitlich an den Regler geklebt. Es ergaben sich keinerlei Probleme. |
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Wenn man bereits einen AMB-PT besitzt so wie ich, läuft es sogar noch besser, denn man hat nicht nur bereits eine eigene, unverwechselbare Nummer, sondern MRT kann einem so viele PTX mit dieser Nummer klonen, wie man möchte – Man kann also zusätzliche PTs für verschiedene Fahrzeuge erwerben, ohne den hohen Preis der AMBs zu zahlen, und als Bonus verfügen alle über die gleiche Nummer.
Der von uns gewählt PTX verfügte über das Komplettprogramm, 20 wählbare Nummern sowie unsere geklonte PT-Nummer (insgesamt also 21 Nummern). Die geklonte ID-Nummer war voreingestellt; nach einem kurzen Versuch, die Nummer zu ändern, wechselten wir also zurück zur Werkseinstellung und beließen es dabei, was vermutlich viele machen werden, die sich ihren AMB-Transponder haben klonen lassen, ist ja auch vernünftig.
Der PTX wird ohne aufwändige Verpackung ausgeliefert, nur der Transponder selbst und das Blatt mit der Bedienungsanleitung. MRT hat ebenfalls noch eine alternative Bodenplatte mitgeliefert, die dem PTX Befestigungslaschen mit den gleichen 3Bohrungen wie bei einem AMB-Transponder verleihen; bei Verbrenner-Fahrzeugen eine gängige und sichere Befestigungsmöglichkeit, die jedoch die Grundfläche vergrößert, und daher habe ich hier nicht darauf zurückgegriffen.
Es stehen verschiedene Optionen zur Auswahl, da jeder PTX einzeln für den Endkunden angefertigt wird – Kabellänge, Art der Bodenplatte, und sogar LED-Farbe können gewählt werden (kein Scherz!).
Obwohl ich den PTX (entgegen der Empfehlung von MRT) vertikal und von einem Haufen gefrästem Aluminium, dem Motor und anderen elektronischen Bauteilen und Kabeln umzingelt eingebaut habe, hat der Transponder nicht eine einzige Runde verschwitzt, dem ist nichts hinzuzufügen. Langer Rede kurzer Sinn – Hauptsache, das Ding ist klein, funktioniert, ist billiger als der AMB, und man kann mehrere Kopien von vorhandene PTs für alle vorhandenen Fahrzeuge klonen! Schnäppchen.
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